Dank für zwei Dekaden

Seit 20 Jahren bei Sommerfeld

Helmut Kohl war noch Kanzler und Berti Vogts Bundestrainer, als Detlef Blohm (links), Ralf Borchers (Mitte) und Michael Tepfer (rechts) zu Sommerfeld stießen. Mittlerweile gehört das Trio seit 20 Jahren zum Team – in schnelllebigen Zeiten beileibe nicht mehr die Regel.

Ralf Borchers, von allen nur Jan gerufen, ist Head-Greenkeeper auf der Anlage des GC Am Hockenberg bei Hamburg. Michael Tepfer gibt als Supervisor sein über die Jahre gesammeltes Know-how an viele Kollegen auf diversen Anlagen weiter. Und Detlef Blohm durchlief in den vergangenen zwei Dekaden so ziemlich jede Station, die es bei Sommerfeld zu besetzen gilt. Inzwischen ist er der Prokurist des Unternehmens.

Erlaubnis zur Schädlingsbekämpfung

Haftungsrisiken bei der Arbeitssicherheit

Der gepflegte Rasen, die gute Luft, die vielen Pflanzen, das Spiel: Ein Golfplatz ist ein Ort zum Wohlfühlen. Jedoch sollten die Verantwortlichen dabei nicht vergessen, dass auch auf der Anlage Gesetze und Paragraphen gelten – nämlich z. B. beim Thema Arbeitssicherheit!

Wenn der Greenkeeper im Sommer bei 40 Grad im Schatten in Flip-Flops Rasen mäht, beim Trimmen keine Schutzkleidung trägt bzw. benutzt oder arbeitsmedizinische Untersuchungen auf der Strecke bleiben und dann etwas passiert – haftet der Club in Person des Geschäftsführers oder Vorstands.

Daher sollte jeder Verein gerade die Vorschriften rund um die Arbeitssicherheit genau im Blick behalten. Oder entsprechende Aufgaben der Arbeitssicherheitsunterweisung ausgliedern. Denn wenn sich dann ein Unfall ereignet, ist der Dienstleister verantwortlich.

Endlich Klarheit!

Neue Dienstleistungsnorm für Golfanlagen: DIN SPEC 79399

Im Fitness-Studio können alle Mitglieder für ihre 20 Euro Monatsbeitrag erwarten, dass jedes Gerät „in Schuss“ und die Sauna geöffnet ist. Was aber darf ein Golfspieler von einer Anlage erwarten, wenn er seinen Jahresbeitrag/Greenfee gezahlt hat? Bisher war bei der Antwort auf diese Frage viel subjektives Empfinden im Spiel – und damit jede Menge Unsicherheit. Damit ist nun Schluss, ab sofort herrscht wesentlich mehr Klarheit!

In der DIN-SPEC 79399, an deren Ausarbeitung die Sommerfeld AG beteiligt war, sind zahlreiche Mindestanforderungen an eine Golfanlage definiert. Vom Zustand des Platzes über die Öffnungsdauer der Gastronomie bis zum Notfallmanagement. Da somit alle Seiten künftig von gleichen Voraussetzungen ausgehen können, ist die neue Dienstleistungsnorm eine hervorragende Ausgangsbasis für die Regelung der Leistungsbeziehungen zwischen Golfern und Golfanlagen – und damit die perfekte Grundlage für Spielrechts-, Management- oder Pflegeverträge.

Alternative Golfplatzpflege

Die gute fachliche Praxis

Golfspieler treiben nicht nur Sport, sie genießen auch die Natur. Daher ist es ein grundsätzliches Ziel von Sommerfeld, jede Anlage hochwertig zu pflegen, dabei ökologische Belange zu beachten und dementsprechend wenig Pflanzenschutzmittel einzusetzen. So wie es die Leitlinie zum integrierten Pflanzenschutz des Deutschen Golf- und des Greenkeeperverbands sowie der Deutschen Rasengesellschaft vorsieht (http://t1p.de/j1j9). Es ist zwar eine Selbstverständlichkeit, dass jede Pflanze Sauerstoff, Nahrung, Wasser und Sonnenlicht benötigt. Manchmal wird aber vergessen, zunächst an diesen grundlegenden Faktoren zu arbeiten. Hierfür stehen bei Sommerfeld seit den 80er-Jahren so gut wie alle am Markt vorhandenen Verfahrenstechniken zur Verfügung, etwa Drill & Fill – Erdbohrer, Aerifizierer, Tiefenlockerer oder Schlitzbesandungsgeräte. Erst im Anschluss können weitere Hilfsstoffe die aktiven Bodenorganismen unterstützen und das C/N-Verhältnis optimieren. Sprich: Nur wenn der Boden gesund ist, kann auch die Pflanze gesund sein! Dafür verwendet Sommerfeld seit Jahren Algen- und Kompostextrakte, die vorhandenen Organismen nützen. Auch UVC-Geräte zur Pilzbekämpfung stellen eine interessante Verfahrensweise dar. Letztlich gilt es, die Selbstheilkräfte der Natur mit modernen Erkenntnissen zu kombinieren – das Resultat ist eine alternative, natürliche Golfplatzpflege.

Der Wächter des Grüns

30.000 Noten im Monat

Jörg Beckenbauer ist ständig unterwegs: Von der Nordsee bis in die Schweiz spielt er auf allen von Sommerfeld betreuten Plätzen Golf. Dass er dabei Spaß hat, ist nicht auszuschließen, doch zuvorderst ist der 36-Jährige auf beruflicher Mission: Beckenbauer ist die Speerspitze des Qualitätsmanagements von Sommerfeld – der „Wächter des Grüns“.

Dass Beckenbauer diese Schlüsselposition ausfüllen kann, hängt mit seinen Fähigkeiten zusammen. Zum einen war er 15 Jahre Profi, zum anderen zeigt er an Golfplätzen und deren Pflege seit jeher ebenso viel Interesse wie an seinem Schwung. Das versetzt ihn in die Lage, eine Anlage zugleich durch die Brille eines Spielers und eines Greenkeepers zu betrachten.

Ob Bunker, Grün, Abschlag, Rollverhalten oder Platzumgebung: Beckenbauer achtet auf jedes Detail, das einen guten Golfplatz ausmacht, und vergibt Schulnoten. „Bei einem 9-Loch-Platz sind es rund 600, bei 18 Löchern 1.200, bei 27 rund 1.800“, berichtet er. „Zudem hole ich Einschätzungen anderer Spieler ein und mache zwischen 160 und 500 Fotos pro Platz.“ So kommt er jeden Monat im Schnitt auf ca. 30.000 Noten und 7.500 Bilder.

Großer Aufwand – großer Nutzen: Die Auswertung der Noten und Bilder liefert der Sommerfeld AG einen detaillierten Überblick über den Zustand der Anlagen. Und vor allem sind auf einen Blick Ausreißer erkennbar. „Dann schrillen die Alarmglocken, es wird Ursachenforschung betrieben und Abhilfe geschaffen“, erläutert Jörg Beckenbauer. „Auf diesem Weg können wir die Qualität der von uns betreuten Anlage auf höchstem Niveau halten.“ Spricht’s und schnappt sich seine Schläger – die nächste Runde steht an für den Wächter des Grüns.

42

Wie in jedem Greenletter steht hier eine besondere Sommerfeld-Kennzahl. Dieses Mal ist es die 42. Warum? Weil unsere Mitarbeiter pro Jahr 42 Kilometer Bunkerkanten pflegen! Marathon-Distanz. Den Weltrekord von 2:02:57 Stunden schaffen die Kollegen dabei zwar nicht – dafür erledigen sie ihre Arbeit aber auch nicht im Laufschritt, sondern stets sehr gründlich.

Das blaue Monster

Einigen Arealen lässt sich direkt ansehen, dass sie das Potenzial für eine wunderbare Golfanlage besitzen. Tolle Topographie, nicht zu steinig, nicht zu feucht, einfach perfekt. Zu dieser Kategorie zählte ein Grundstück in Eppan definitiv – nicht! Gutachter hielten es sogar für unmöglich, an dieser Stelle einen Golfplatz zu bauen. Doch Alexander Gostner (Golf & Country Club Südtirol) hatte die Fantasie, hier die ersten 9 Löcher eines Golfplatzes zu sehen, Golf-Architekt Thomas C. Himmel kreative Ideen, Sommerfeld das Know-how für die Umsetzung. Und so ist das vermeintlich Unmögliche nun Wirklichkeit: „The Blue Monster“ ist fertig!

Die größte Schwierigkeit bei der Realisierung bestand im Untergrund. Das reliefarme Schwemmland und der sehr hohe Grundwasserstand eigneten sich zwar perfekt für die Obstplantage, die hier einst stand. Für den Bau eines Golfplatzes war das aber denkbar untauglich, weswegen sich jahrelang keiner an das Areal traute. Sommerfeld machte sich zunächst an den Aushub der Teiche, wodurch genügend Masse vorhanden war, um den Platz im Mittel um rund 50 Zentimeter anzuheben.

Ein akribisch geplantes Entwässerungskonzept wurde perfekt umgesetzt, zusätzlich auf den Fairways eine Rasentragschicht aufgebracht. Dieses bautechnische Nonplusultra ermöglicht es, die Fairways in Grüns-Qualität zu pflegen. Mit Blick auf den relativ hohen Grundwasserspiegel wurde Wasser zum designerischen Hauptmerkmal des Platzes auserkoren; ähnlich wie beim legendären Blue-Monster-Kurs im National Doral Club von Donald Trump in Miami.

Neben den golfstrategischen Aspekten sind die vielen Wasserflächen, in denen sich nun der blaue Himmel spiegelt, auch aus ökologischer Sicht wertvoll: Durch die Seen und Flüsse soll sich das Gelände zum Zuhause vieler Vogelarten und Libellen entwickeln. Neben der gehörigen und namensgebenden Portion „Blau“ bietet der Platz viel Grün: Über 10.000 Quadratmeter Greens sind es auf 9 Bahnen, das ist mehr als jeder andere Südtiroler Golfplatz auf 18 Bahnen vorzuweisen hat. Der Platz ist aufwändig modelliert und umgeben von einem Meer aus Apfelbäumen, als Kulisse dient eine Berglandschaft. Kaum verwunderlich, dass sich die Spieler vom Platz begeistert zeigen, und der ansässige Tourismusverein von einer „enormen Aufwertung für den gesamten Bozener Raum“ schwärmt. Was einmal mehr beweist: Mit guten Ideen und Fachwissen kann auf nahezu jedem Grundstück ein wunderbarer Golfplatz entstehen.

Wenn Wasser nicht weichen will

Micro Drain

Wenn Grüns nicht nach aktuellen Vorgaben (FLL oder USGA) fachgerecht aufgebaut sind, kann es passieren, dass Oberflächenwasser nicht ordnungsgemäß abgeführt wird. Das führt nicht nur zu weichen, sondern auch zu krankheitsanfälligeren Grüns. Eine Lösung zur Beseitigung dieses Problems besteht in einem kompletten Neubau. Allerdings ist das sehr aufwändig und zumeist auch kostenintensiv. Aus diesem Grund entscheiden sich immer mehr Golfclubs bei Wasser-Sorgen für einen anderen Weg: das von Sommerfeld entwickelte System MICRO-DRAIN.

Das Verfahren stellt sicher, dass Oberflächen- und Sickerwasser rasch abzieht. Zunächst lockern Spezial-Meißel den Boden auf ca. 35 Zentimeter Tiefe auf. In diese Drain-Schlitze wird sodann in regelmäßigen Abständen ein spezielles Drainband eingezogen, der Rest mit Quarzsand gefüllt. Diese Konstruktion leitet Wasser zuverlässig in eine Fangdrainage ab, die es wiederum in die Randbereiche des Platzes führt.

MICRO-DRAIN kann nachträglich integriert werden, wie es Sommerfeld diese Saison unter anderem im Club zur Vahr (Bremen) sowie im Golfclub Bad Salzdetfurth-Hildesheim realisiert hat. Dessen Präsident Werner Winter zeigte sich bei einem Feedback-Gespräch mit Sommerfeld-Mitarbeitern überaus zufrieden mit der neuen Technik: „Man kann nun wirklich einen Eimer unter den Drainageausgang stellen und sehen, wie erfolgreich die Maßnahme funktioniert. Beeinträchtigungen des Spielbetriebs gehören nunmehr an diesen Stellen der Vergangenheit an“ Generell sprechen drei zentrale Vorteile für das Verfahren:

  1. Es ist günstiger als ein kompletter Grün-Neubau.
  2. Das Grün kann bereits kurz nach der Maßnahme wieder bespielt werden.
  3. Ein renoviertes Grün weist – im Gegensatz zu einem neuen, bei dem sich das Rollverhalten von den anderen Löchern des Platzes unterscheiden kann – die gleichen Balleigenschaften wie zuvor auf.

Zusammengenommen bedeuten 1. + 2. + 3. eine höhere Qualität des Platzes, eine Vorbeugung vor Greenfee-Ausfällen sowie zufriedenere Mitglieder. Diese Rechnung geht also definitiv auf.

Neue Drainage für den GC Bergisch Land

Der GC Bergisch Land hat uns mit Drainage- und Umbauarbeiten auf seinen Bahnen 3 und 4 beauftragt (Architekt: Karl F. Grohs). Hier wurden Gräben als Vorflut erstellt, Drainagen eingezogen und die Flächen mit der von uns entwickelten Maschine „GLK 90“ bearbeitet. Hierdurch wird das Drainageraster noch enger und die Entwässerungswirkung somit größer. Die Lockerung des Zwischengefüges hat die Verantwortlichen des Golfclubs stark beeindruckt. Nach der Bearbeitung der Bahnen wurden diese noch besandet und nachgesät.

Umbau der Driving-Range

Im GC Karezza (Südtirol/Italien) wurde vor spektakulärer Kulisse die Driving-Range umgebaut und neu eingesät.