Dem boden etwas Luft verschaffen© Sommerfeld AG

Golfplatzpflege

Dem Boden etwas Luft verschaffen

Aerifizieren sichert langfristig die Qualität einer Golfanlage

Die Temperaturen sind ideal, die Sonne lacht, das Grün sieht optimal aus – und genau jetzt kommen die Greenkeeper mit ihren Maschinen zum Aerifizieren und „zerstören“ die Rasenflächen? Quer durch die Republik schütteln Hobby-Golfer darüber gerne mal den Kopf. „Was soll das denn bitte?“, murmeln sie. Eine Frage, auf die Sommerfeld-Supervisor Dieter Kückens eine klare Antwort gibt: „Das Aerifizieren ist eine wichtige Maßnahme, um die Qualität der Spielflächen langfristig sicherzustellen.“

Im Gegensatz zum Vertikutieren, das der Entfernung von abgestorbenen Gräsern sowie Filz aus der Grasnarbe dient, werden beim Aerifizieren mit mehreren hundert Einstichen pro Quadratmeter Verdichtungen aufgebrochen und so die Bodenschichten tiefgründig belüftet. Das geschieht entweder mittels Vollspoons (Vollmeißeln) oder durch Hohlspoons (Hohlmeißeln), bei deren Einsatz zusätzlich Filz und für die Rasenwurzeln wachstumshemmende Schichten (z. B. Black Layer) im Oberboden entfernt werden.

Sinn und Zweck dieser Maßnahme erschließt sich bei einem eingehenden Blick auf den Boden. Er besteht zum einen aus festen mineralischen und organischen Bestandteilen, zum anderen beinhaltet er einen Anteil aus wasser- und luftführenden Bodenporen. „Diese beiden Komponenten müssen dauerhaft in einem richtigen Verhältnis stehen“, erklärt Experte Kückens. Genau das gelingt durchs Aerifizieren. „Es stellt somit eine ausreichende Luftzirkulation und Entwässerung sicher, so dass Kohlendioxyd aus dem Boden entweichen und Sauerstoff besser an die Wurzeln der Gräser gelangen kann.“

Und warum muss diese Maßnahmen auch bei optimalen Spielbedingungen geschehen? „Salopp gesagt, weil sich der Boden nicht nach dem Spielplan richtet“, so Kückens. Stattdessen verdichte er sich immer dann, wenn eine starke Belastung herrsche. Jedoch werden die Pflegefenster für diese Maßnahmen mit den Clubs am Ende einer Golfsaison für die kommende Spielzeit abgestimmt, damit sich die Golfer rechtzeitig darauf einstellen können. Dass dennoch über das Aerifizieren manchmal gemurrt werde, ist für Dieter Kückens verständlich. „Aber noch größer wäre der Ärger sicher, wenn ein nicht ausreichend belüftetes Grün komplett unbespielbar wird und mit hohem Geld- und Zeit-Aufwand restauriert werden muss.“

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