Bernhard Voss© GC Hubbelrath

Nachgefragt

„Zwei Fliegen mit einer Klappe!“

Interview mit Bernhard voss, Clubmanager GC Hubbelrath

Herr Voß, ich tippe mal, Regenwürmer sind derzeit nicht Ihre Lieblingstiere …
Da liegen Sie absolut richtig. Als würde es nicht genügen, dass der lehmige Lössboden uns arge Entwässerungsprobleme bereitet hat – zwischenzeitlich mussten wir auch mit einer regelrechten Regenwurm-Plage kämpfen. Aufgrund der Sperrschicht lebten die Tiere ausschließlich in bodennahen Regionen, dementsprechend viele Regenwurm-Ausscheidungen fanden sich auf den Fairways, was definitiv nicht zum Qualitätsanspruch unserer Anlage passt.

Wurde versucht, Abhilfe zu schaffen?
Selbstverständlich haben die Greenkeeper darauf großes Augenmerk gelegt. Aber chemische Mittel kamen nicht in Frage, da der Regenwurm ein Nutztier ist. Und auch die Lockerung des Bodens brachte keine signifikante Verbesserung, da sie nicht tief genug ging und die Tiere weiterhin quasi direkt unter der Rasenoberfläche kreuchten und fleuchten.

Wie sieht es im Anschluss an die GLK-90-Maßnahme aus?
Deutlich besser: Dadurch, dass das Wasser jetzt tiefer als 20 Zentimeter versickert, finden die Würmer nun wieder in tieferen Bodenschichten einen Raum vor, in dem sie leben können – ohne dass wir sie komplett als Nährstofflieferanten für den Boden verlieren würden.

Und ziehen sich die Regenwürmer auch dorthin zurück?
Das ist das Tüpfelchen auf dem i: Im Zuge des GLK-90-Einsatzes wurde tonnenweise Sand in die Drain-Schlitze gefüllt. Dafür hat die Sommerfeld AG sehr groben Sand verwendet, der eher unangenehm für die empfindliche Haut der Regenwürmer ist. Daher ziehen sich die Tiere tatsächlich in tiefere Bodenschichten zurück. Die Maßnahme hat also letztlich nicht nur zu einem besseren Absickern des Oberflächenwassers, sondern auch zur Regenwurm-Vergrämung geführt … Das nennt man wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen!

© GC Hubbelrath