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Titelthema

Trockene Antwort auf Nässe

So klappt´s mit der Entwässerung

Über einem Golfclub strahlt nach drei Regentagen endlich wieder die Sonne. Die Luft ist klar, der Himmel blau – und viele Clubmitglieder haben unbändige Lust, endlich wieder abzuschlagen und einzulochen. An einem solchen Tag gibt es für Greenkeeper kaum etwas Unangenehmeres, als das Schild aus der Garage zu holen, auf dem steht: „Wegen Nässe gesperrt“.

„Auf jeder Golfanlage der Welt ist die wirkungsvolle Abführung von überschüssigem Oberflächenwasser eine der wichtigsten Aufgaben überhaupt“, sagt Oliver Last, Entwässerungs-Experte der Sommerfeld AG. Schritt eins besteht dabei in einer Bestandsaufnahme. Mithilfe von GPS-Vermessung und/oder Bildern aus der Vogelperspektive, die bei einem Drohnenüberflug gemacht werden, wird ein 3D-Geländemodell der Anlage erstellt. „Da Wasser ja die Angewohnheit hat, immer nur von oben nach unten zu fließen, kann aus diesem Modell die Erkenntnis gewonnen werden, über welche Gefälle man das Wasser abführt“, so Last.

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse gilt es sodann, ein durchdachtes Entwässerungskonzept aufzustellen und umzusetzen. Sommerfeld arbeitet dabei oft mit dem selbst entwickelten Tiefenlockerer GLK 90 (siehe auch S. 4),
der engmaschige Drain-Schlitze in den Boden einzieht, die im gleichen Arbeitsgang mit Kies verfüllt werden. Diese Konstruktion leitet Wasser in Sammeldrainagen ab, die es wiederum in Randbereiche oder einen Entwässerungsgraben führen. Zu welchen Erfolgen diese Methode führt, zeigte sich jüngst bei Projekten im Golf-Club Morsum oder auf den Problem-
Bahnen 3 und 4 des Golf-Clubs Bergisch-Land (siehe Interview auf der rechten Seite mit Stephan Walther).

„Ein ganz wichtiger Aspekt bei dieser Entwässerungsmethode ist die Filterstabilität“, erläutert Oliver Last weiter. Auf den ersten Blick mag es etwa logisch erscheinen, groben Kies zu verwenden, durch den sich das Wasser eilig seinen Weg bahnen kann. Das große Aber: Je schneller es abläuft, desto mehr Erde, Schwemmstoffe und Feinteile reißt es mit sich. Dadurch werden die Drainagen rasch verdreckt oder gar verstopft, die Folge ist eine immer schwächere Entwässerungswirkung. Ziel ist daher stets, dass das Wasser sich träge verhält. Eine exakt aufeinander abgestimmte Mischung aus grobem, mittlerem und feinem Sand-Kies-Gemisch hat eine Fließbewegung des Wassers zur Folge, die nicht zu schnell und nicht zu langsam ist. „Auf die Körnung kommt es an“, sagt Last lächelnd. Ein kleines Detail nur – doch auch das muss passen, damit die „Wegen Nässe gesperrt“-Schilder die meiste Zeit unbenutzt in der Garage herumstehen.

Sehen Sie hier, wie der Tiefenlockerer GLK90 arbeitet:

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