Planung & Umsetzung
Ganz schön viel zu beachten!
Beregnungsteich, Pflanzen, Pumpe & Co.
Stehen gerade keine Flüsse oder Seen zur Verfügung, bedarf es zur Beregnung einer Golfanlage künstlicher Lösungen. Zum Beispiel einen Beregnungsteich. Was beim Bau zu bedenken ist? Ganz schön viel:
Teichanlage: Da die Kosten eines Teichs schnell um satte 300 % variieren, ist eine exakte Bestandsaufnahme hinsichtlich Topografie, Speichermenge, Grundwasserstand oder optischer Anforderungen geboten. Zudem muss bei hoher Durchlässigkeit des Bodens eine widerstandsfähige PEHD-Folie im Doppelnaht-Schweißverfahren verlegt, für eine etwaige Teichbelüftung oder Fontäne direkt für eine ausreichende Stromversorgung gesorgt werden.
Bepflanzung: Viele Clubs sparen an einer Ufer-Bepflanzung. „Das wächst von allein“, heißt es. Das stimmt – aber was wächst, ist nicht das, was man gerne hätte. Daher lieber bewusst Pflanzen auswählen, die markante Farbtupfer setzen, anspruchslos sind oder die Wasserqualität verbessern. Wichtig: Mensch und Tier sollten bei einem unfreiwilligen „Bad“ unkompliziert wieder ans Ufer gelangen können.
Beregnung: Im Vergleich zum Privatbereich sind die Anforderungen an die Beregnungsanlage deutlich höher. Schließlich herrscht ein stärkerer Druck im Leitungsnetz, zudem sind die Rohrdimensionen deutlich größer. Zum Glück gibt es im Sortiment von Spezialisten wie Toro, Rainbird oder Perrot nichts, was es nicht gibt: von flächendeckender Wasserverteilung durch zweireihige Fairway-Beregnung mit einem Sprühradius von bis zu 30 Metern bis zu gezielter Umfeld-Beregnung auf dem Grün durch Spezialregner mit nur 2 Metern Sprühweite.
Einstellung der Regner: Aufgrund planerischer oder topografischer Gegebenheiten können die Regner meist nicht in den Abständen eingebaut werden, die der Hersteller empfiehlt. Dementsprechend entspricht die Wasserverteilung nicht den im Labor ermittelten Richtwerten. Ergo müssen bei einem Feintuning viele Regner einzeln eingerichtet werden. Ob die Verteilung optimal ist, lässt sich unkompliziert durch Messbecher prüfen, die in einem Raster auf dem Grün aufgestellt werden.
Pumpe: Stand der Technik sind frequenzgesteuerte Pumpen. Sie regeln die Drehzahl und damit den Stromverbrauch entsprechend der Abnahmemenge. Ob die Pumpe im Teich oder im Pumpenhaus steht, ist eine Frage des Geschmacks und der Kosten. Vorteil einer Unterwasserpumpe: Sie wird bei Frost nicht beschädigt.
Brücken: Beim Bau von Brücken oder Stegen spielt die mögliche Belastung eine Hauptrolle. Fahren Pflegegeräte bzw. Krankenwagen über die Brücke, muss sie einer höheren Belastung standhalten. Dann sind auch die Ausdehnung der normalen Überfahrtsbreite von 1,5 auf 2,5 Meter sowie zusätzliche Stützen notwendig.
Lageplan: Früher wurden meist die Kosten für einen detaillierten Lageplan der Leitungen, Absperrschieber oder Regner gescheut. Dank GPS, Drohnen oder Kabelortungssystemen ist eine lückenlose Dokumentation (auch im Nachhinein) mittlerweile aber kein Hexenwerk mehr. Die Erstellung eines Lageplans sollte daher heutzutage Pflicht sein – gerade mit Blick auf die Folgekosten, die entstehen, wenn nichtkartierte Leitungen beschädigt werden.
© Sommerfeld AG