Titelthema
Einen Weg fürs Wasser gebahnt
Erfolgreicher Einsatz des Tiefenlockerers GLK 90
Braune Fairways überall im Land zeugen davon: Zu viel Wasser war zuletzt kein Thema in den Golfclubs des Landes, im Gegenteil. Und doch hat sich der Golf Club Hubbelrath (Düsseldorf) im Jahrhundertsommer 2018 ausgerechnet mit der Entwässerung seiner Anlage intensiv befasst. „Wer zwei Wochen schlimme Zahnschmerzen hat, sagt den Termin beim Zahnarzt ja auch nicht ab, nur weil es mal fünf Minuten nicht schmerzt“, sagt Dipl.-Ing. Oliver Last, bei der Sommerfeld AG zuständig für Sportstättenbau und Renovation.
Um in diesem Bild zu bleiben: Die Schmerzen des GC Hubbelrath wurden in den vergangenen Spielzeiten immer größer. Aufgrund des lehmigen Lössbodens der Anlage versickerte Wasser noch nie sonderlich gut – zuletzt wurde die Situation aber zunehmend untragbar: „Letztes Jahr waren aufgrund der vielen Starkregenfälle die Fairways ab Anfang Juli häufig so verwässert, dass nur eingeschränkt gespielt werden konnte“, berichtet Clubmanager Bernhard Voß. Hinzu gesellt sich eine regelrechte Regenwurm-Plage, die die Qualität des Kurses minderte (siehe Interview auf Seite 2).
Der Vorstand bemühte sich um Abhilfe, lud Experten der Unteren Naturschutz- und der Unteren Wasserschutzbehörde ein und bekam eine niederschmetternde Diagnose: In 20 bis 40 Zentimetern Tiefe wurde der Boden durch eine Sperrschicht verstopft, die Wasser nicht oder nur noch in kleinsten Mengen passieren ließ. „Über dieser Schicht war der Boden feucht und matschig, darunter staubtrocken“, so Voß. Was tun? Abwarten und auf Besserung hoffen war keine Option. Einfaches Drainieren auch nicht. Und ein grober Pflug hätte die Fairways zwar bis zu einem halben Meter Tiefe aufgelockert – aber für diese Saison wohl unbespielbar gemacht.
In dieser Situation spielte Voß sein Golf-Netzwerk in die Karten. Bekannte wiesen ihn auf die Fähigkeiten eines Geräts mit drei Buchstaben und zwei Ziffern hin: GLK 90. So heißt eine von der Sommerfeld AG erbaute Spezialmaschine zur Tiefenlockerung – benannt nach den Anfangsbuchstaben ihrer Entwickler Gert von Bloh, Lutz Ostendorf und Karl Tammen sowie den 90 Tagen, in denen die drei Werkstatt-Profis sie fertigstellten. Die GLK 90 zieht engmaschige Drain-Schlitze in den Boden ein, die später mit Sand oder Kies gefüllt werden. Diese Konstruktion leitet Wasser in Fangdrainagen ab, die es sodann in Randbereiche oder Entwässerungsgräben führen. Entscheidend für das Projekt in Hubbelrath: „Ohne den Platz umzupflügen, werden Bodenschichten von 45 bis 50 Zentimetern Tiefe erreicht – und damit genau die `Problemzonen´ der Anlage“, so Oliver Last.
Positive Prognosen, die sich bei der Durchführung der Maßnahme Mitte Mai schnell bestätigten. Binnen drei Wochen lockerte die Sommerfeld AG mit der GLK 90 auf 16 Fairways (= 10 Hektar!) den Boden. „Ein Einsatz in dieser Größenordnung mit der Maschine war selbst für uns neu – hat aber bestens funktioniert“, berichtet Last.
Auch Bernhard Voß und vor allem die Clubmitglieder zeigten sich sehr zufrieden. Lediglich je zehn Tage wurden zunächst die ersten neun, dann die zweiten neun Löcher während der Maßnahme gesperrt – ansonsten konnte durchgehend gespielt werden. Hinzu kommt ein bestandener Härtetest: „Beim ersten Starkregen nach der Maßnahme mit 15, 20 Litern Regen in zwei Stunden waren die positiven Effekte bereits zu erkennen“, so Clubmanager Voß. „Das Wasser versickerte deutlich schneller, daher sind wir sehr optimistisch, dass unsere Wasserprobleme auf den Fairways der Vergangenheit angehören.“ – Das werden die Aktiven des GC Hubbelrath sicher nur zu gerne hören. Schließlich wird es auch wieder regenreichere Sommer als den des Jahres 2018 geben.
© Sommerfeld AG