Augen öffnen - Dr. Falk Billion© Billion

Nachgefragt

„Augen öffnen“

Interview mit Dr. Falk Billion zu seinem Bericht „Golfmarkt Deutschland“

Dr. Billion, wie ist es bestellt um den deutschen Golfmarkt?
Mit Blick auf die aktuellen Marktdaten für das Jahr 2018 kann ich leider keine frohe Kunde überbringen. Im besten Fall lässt sich eine Stagnation des Golfmarkts Deutschland attestieren. Es entstehen kaum noch neue Anlagen, die Zahl der in Vereinen organisierten Golfer sinkt. Insbesondere die jungen Frauen kehren unserem Sport den Rücken.

Welche Konsequenzen hat das für die wirtschaftliche Lage der Clubs?
Die Golfbranche erlebt jetzt, was die Tennisbranche schon hinter sich hat: In der Boom-Phase sind viele Anlagen entstanden, jetzt gibt es eine Überkapazität – mit entsprechenden negativen Folgen. Zwar gibt es Clubs, bei denen die Finanzen sehr gut aussehen. Aber das sind leider vermehrt Ausnahmen, die Regel ist mittlerweile, dass die Verluste höher sind als die Gewinne.

Was tun?
Nun, die Erschließung neuer Zielgruppen wäre natürlich positiv. Das gestaltet sich aber bei dem hohen Angebot und der geringer werdenden Nachfrage schwierig. Daher müssen die Risiken auf der Ausgabenseite minimiert werden, zum Beispiel bei der Pflege, die häufig bis zu 50 % der Kosten ausmacht.

Kann der Report „Golfmarkt Deutschland“ den Clubs eine Hilfestellung geben?
Er kann Augen öffnen. Niemandem soll Betriebsblindheit unterstellt werden, aber manchmal ist der Alltag zu voll mit vielen kleinen Aufgaben. Der Report hilft, die Lage des eigenen mit anderen Clubs zu vergleichen – und Schlüsse daraus zu ziehen: Wo stehen wir insgesamt? Wo liegen unsere Stärken und Schwächen? Wo möchten wir hin? Und was müssen wir tun, um dorthin zu gelangen? Wer den „Golfmarkt Deutschland“ hinsichtlich dieser Fragestellungen liest, wird davon profitieren.

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