Technik
Ja, wo laufen sie denn?
Drainagen nachträglich orten
Jeder kennt es: Schlüssel oder Portemonnaie liegen nicht da, wo sie hingehören, weswegen man hektisch danach suchen muss. Während dieses Problem glücklicherweise meist nach fünf Minuten gelöst ist, können Nachlässigkeiten in puncto Ordnungsliebe auf der Golfanlage teure Folgen haben – wenn nämlich keiner im Club mehr weiß, wo die Drainageleitungen verlaufen! Dass genau das auf den Anlagen des Landes gar nicht so selten vorkommt, ist ein zentrales Problem bei der Bestandspflege. Schließlich ist eine Reinigung nur möglich, wenn der Greenkeeper weiß, wo die Drainage-Ausläufe liegen.
Abhilfe können Luftbilder schaffen, auf denen Experten mit geübtem Blick erkennen können, wo Drainagen entlanglaufen. So lässt sich ggf. ein Auslauf wiederfinden, dann mittels Sonde, die sich per Wasserantrieb ihren Weg durch die Leitungen bahnt, der Verlauf der Hauptleitungen orten. Gleiches kann ein Spezialgerät leisten, das Veränderungen in der Bodenstruktur aufzeigt. Und wenn in das System ein Kabel eingeführt wird, ist es auch möglich, Verläufe mit einem Kabelortungsgerät aufzuspüren. Alles technisch hochspannend, aber auch sehr mühselig!
Gebot der Stunde bei der Installation ist also eine korrekte Dokumentation. Drainageverläufe müssen in einem Plan eingezeichnet sein, Ausläufe z. B. mit Pfählen kenntlich gemacht werden – die es im Übrigen aufzurichten gilt, wenn sie umkippen. Auf diese Weise weiß auch der Nachfolger des Nachfolgers des Nachfolgers des heutigen Greenkeepers noch genau, wo sich sein Entwässerungssystem befindet.
© Sommerfeld AG