Beregnung

Die Sommerfeld AG – Teil 8

„Zack, 50 % Wasser gespart!“

Im 8. und letzten Serienteil geht es ums Thema Beregnung & Nachhaltigkeit

 

Trockene Böden, braune Stellen, leere Teiche: So richtig Freude haben die Extrem-Sommer der vergangenen Jahre den Greenkeepern des Landes nicht gemacht. Und doch, hofft Sven Wenzel, könnten Trockenheit und Hitze langfristig sogar einen positiven Effekt haben: „Denn jetzt erhält die Beregnung endlich etwas mehr der Aufmerksamkeit, die sie schon länger verdient hat.“ Wenzel weiß, wovon er spricht. Er ist der Beregnungs-Spezialist der Sommerfeld AG – und wer mit ihm das Thema erörtert, merkt schnell: Hier ist jemand mit großer Leidenschaft bei der Sache.
Drei Gründe gibt es, die einen Golfclub dazu motivieren, in die Beregnung zu investieren. Erstens: Ressourcen sparen. Zweitens: Die alte Anlage gibt langsam ihren Geist auf. Drittens: Optik und Qualität der Bahnen sollen erhöht werden. „Ob eins, zwei oder drei – oder alle drei zusammen – der erste Schritt zur Modernisierung ist immer derselbe: Wenzel anrufen“, sagt Wenzel lachend und fügt hinzu: „Auf jeder Anlage lassen sich Optimierungen vornehmen, die die Effizienz der Wassernutzung massiv erhöhen.“

Ansatzpunkte gibt es zuhauf: Zum Beispiel den Austausch alter Regner, die noch im 360-Grad-Vollkreismodus Wasser auf die Anlage feuern, obwohl eine Hälfte weniger Wasser benötigt als die andere. „Bei modernen Regnern lässt sich der Radius einfach zeitweise auf 180 Grad begrenzen“, so Wenzel. „Zack, 50 Prozent Wasser gespart.“ Gleiches Prinzip bei der Düsentechnologie: Die Zielgenauigkeit in Nähe und Weite ist heutzutage deutlich höher als bei älteren Regnern – auch hier steht im Ergebnis eine deutliche Wasser-Ersparnis sowie eine optimierte Wasser-Verteilung. Oder das Thema Steuerung: „Anlagen, die auf Windows 3.11 laufen und nur `An´ und `Aus´ als Steuerungsmöglichkeit kennen, verbrauchen damit eben mehr Strom und Wasser als Decoder-Steuerungen, mit denen nur die Pumpen und Regner gestartet werden können, die gerade arbeiten sollen“, erläutert Wenzel. Alles möglich mit wenigen Klicks und sogar per App auf dem Smartphone.

Eine feste Zahl, mit der sich das Einsparpotenzial beziffern lässt, kann Sven Wenzel zwar erst nach dem Audit einer bestehenden Anlage liefern. „Aber mindestens 20 Prozent sind eigentlich immer drin.“ Dementsprechend schnell könne sich ausgegebenes Geld amortisieren. Ganz zu schweigen davon, dass Investitionen dazu beitragen, die Qualität einer Anlage zu erhöhen – und so zusätzliche Greenfee-Einnahmen zu generieren. Vor allem eine gute Fairway-Beregnung kann das Erscheinungsbild deutlich verbessern, denn mit ihr lässt sich vermeiden, was laut Wenzel in den Extrem-Sommern vielerorts zu sehen war: „Abgeschlagen und geputtet wird auf saftigem Grün, doch dazwischen ist alles braun.“ Doch auch mit kleineren Maßnahmen wie einer speziellen Bunkerkanten-Beregnung lasse sich bereits ein großer optischer Effekt erzielen.

Dass immer mehr Clubs auf zeitgemäße Beregnungs-Möglichkeiten setzen (etwa der Golfclub Tegernsee, bei dem die SAG im Jahr 2020 pro Grün zehn Regner verbaut hat), stärkt die Aufmerksamkeit für das Thema weiter: Sieht der Verantwortliche des Clubs A, wie gut die 30 Kilometer entfernte Anlage B dank verbesserter Beregnung aussieht, möchte er nachziehen, um in der Gunst der Golfer nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dementsprechend dürfte in Zukunft viel Arbeit auf das Beregnungs-Team der Sommerfeld AG zukommen. Eine Aussicht, vor der dem Fachbereichsleiter nicht bange ist: „Wir haben sowohl unsere Ausrüstung als auch unsere Expertise kontinuierlich ausgebaut und sehen jeder Herausforderung mit Freude entgegen.“

Freuen dürfen sich laut Wenzel auch alle Greenkeeper, die neue Beregnungs-Technik bekommen: „Alles ist versierter, die Bedienung aber dennoch kein Hexenwerk.“ Zudem reiche bei etwaigen Schwierigkeiten oft ein Anruf, damit sich die Sommerfeld-Spezialisten per Fernwartung auf den Rechner vor Ort schalten (der spätestens dann ja nicht mehr auf Windows 3.11 läuft) und das Problem lösen. Aus technischer Sicht gibt es für Golfclubs also keinen Grund mehr, sich mit trockenen Böden, braunen Stellen, leeren Teiche abzufinden. Und einen möglichen Schritt 1 auf dem Weg zu einer modernen Beregnung hat Sven Wenzel ja bereits genannt: „Wenzel anrufen!“