Ausgewählte Daten und Fakten
Ausgewählte Daten und Fakten
Marktbericht Deutschland 2020 – Dr. Falk Billion
Liebe Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Ihnen den Bericht „Golfmarkt Deutschland“ mit erweiterten Inhalten anbieten zu können. Autor ist Dr. Falk Billion, öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für die Wirtschaftlichkeitsbewertung von Golfanlagen. Er ist seit Mitte der 80er Jahre in der Golf(anlagen)branche tätig und bekannt als profunder Kenner wie auch als kritischer Betrachter des deutschen Golfmarkts. Die Verbreitung des Berichts erfolgte über verschiedene Kanäle, unter anderem über die Golfmarkt-Homepage.
In so gut wie jeder Debatte um die Zahlen des deutschen Golfmarkts kommt früher oder später die Frage zum europäischen Umland auf. Auf 18 zusätzlichen Seiten erhalten Sie einen möglichst umfassenden Einblick zum „Golfmarkt Europa“. Außerdem freuen wir uns über die Kooperation mit dem IST Studieninstitut, das seit über 15 Jahren praxisnahe Bildungsangebote für den Golfmarkt bereit hält. Auf 54 zusätzlichen Seiten liefert das IST „Marketing Basics“, die in der heutigen Zeit für den Großteil der Golfanlagen ein wichtiges Thema darstellen.
Die Broschüre wird auch in diesem Jahr mit zahlreichen Motiven unserer Pflege-Golfanlagen sowie der Profi-Golferin Esther Henseleit aufgelockert. Nach einem spektakulären Auftakt auf der Ladies European Tour legt Esther nun den Fokus auf die LPGA Tour, der wichtigsten Tour im Damengolf, auch um sich die Qualifikation an den Olympischen Spielen in Tokyo zu sichern. Wir nutzen die Gelegenheit, Ihr an dieser Stelle noch einmal viel Erfolg zu wünschen!
Und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir eine abwechslungsreiche, interessante und informative Lektüre.
Friedrichsfehn, im März 2020
SOMMERFELD AG
Frank Sebastian Lentschig
Unternehmensentwicklung
Golfmarkt digital
Download der Broschüre & Webinar-Inhalte
zum Golfmarkt Deutschland 2020
Als Gegenleistung für den Download des Materials zum Golfmarkt Deutschland 2020 erbitten wir lediglich Ihre E-Mail-Adresse sowie Ihre Einwilligung, dass wir Ihnen auch in Zukunft informative Inhalte in Form von weiteren Ratgebern, Berichten und unserem Newsletter zu Leistungen und Produkten der Sommerfeld AG per E-Mail zukommen lassen dürfen. Wir versenden unseren Newsletter und unsere Mailings in unregelmäßigen Abständen, in der Regel nicht häufiger als monatlich. Ausführliche Informationen zum Versandverfahren und zu Ihren Widerrufsmöglichkeiten erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.
FAQ
Häufige Fragen und Antworten
Gibt es Fördermittel für Golfanlagen?
Eine Übersicht über jeweils aktuelle Förder–Möglichkeiten (zum Beispiel Anfang 2018 Fördermittel für Klimaschutz-Maßnahmen bei vereinseigenen Sportstätten) liegt dem Deutschen Golf Verband e.V. vor.
In der Regel erhalten einzelne Golfanlagen individuelle Förderungen. Der Golfclub Worpswede erhielt zum Beispiel Fördermittel in Höhe von 48 T€ für die Sanierung des Parkplatzes über das „Amt für regionale Landesentwicklung (ARL)“ aus einem EU-Topf für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER).
Generell gilt auch hier: „all business is local“. So ist es auch bei den Möglichkeiten der Förderung von Projekten. Mitglieder der Landessportbünde können Anträge stellen und oftmals gibt es spezielle Strukturförder-Töpfe, die „angezapft“ werden können. So bekommt der GC Salzgitter aus dem „Konrad-Fond“ (für die in der geplanten Atom-Endlagerstätte Schacht Konrad gelegenen Einrichtungen) Unterstützung. Aber auch speziell Umweltprojekte werden unterschiedlich gefördert (Ansiedlung von Wildbienen usw.)
Haben Sie auch Fragen oder Diskussionspunkte?
Senden Sie uns Ihr Feedback oder treten Sie direkt mit uns in Kontakt. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen!
Wie ist das Kosten-Nutzen-Verhältnis von Maßnahmen der Mitgliedergewinnung im Marketing?
Agenturen (zum Beispiel Golf Post) berechnen 300 € für jedes vermittelte neue Mitglied. Die Selbstkosten von Golfanlagen sind sehr individuell, liegen jedoch in etwa auf demselben Niveau. Golfkurse liegen im Schnitt bei etwa 300 Euro, wovon etwa 150 € an die Golftrainer und 150 € in die Werbung gehen.
„Mitglieder werben Mitglieder“-Aktionen bieten meist das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis (die Kosten sind abhängig von den „Prämien“ für erfolgreiche Werber, die Weiland Golfanlagen erlassen zum Beispiel 1 Monatsrate Beitrags pro geworbenem Neumitglied).
Wie sind die Golfanlagen hinsichtlich der aktuellen Marktsituation zu bewerten?
Bewertung = „Einschätzung“: Das Glas der deutschen Golfplatz-Branche ist weniger als halb voll. Mehr als die Hälfte der deutschen Golfanagen verlieren Mitglieder. Das Gesamtvolumen der Jahresfehlbeträge deutscher Golfanlagen ist zweieinhalbmal so hoch wie das der Jahresüberschüsse. Die wenigsten Golfanlagen haben genügend Finanzmittel thesauriert, um anstehende Investitionen (unter anderem für Renovationen) solide finanzieren zu können.
Bewertung = „Verkehrswert-Ermittlung“: Golfanlagen sind keine attraktive Asset-Klasse für Investoren. Bei Verkäufen von Golfanlagen in Deutschland ist kaum jemals auch nur annähernd der Zeitwert (Buchwert/Sachwert) der eingebrachten Investitionen erzielt worden.
Bei der Ermittlung des Verkehrswerts ist stets die lokale/regionale Marktsituation maßgebend: Der Marktpotenzial-Index (MPI) ist die Basis für den anzuwenden Sachwertfaktor beziehungsweise für die Höhe des Kapitalisierungszinssatzes (in einer Spanne von 6,0% bis 9,0%).
Ist die Investition in einen Kurzplatz lohnend für Gewinnung neuer Mitglieder?
Rechenbeispiel:
Investition:
6 Löcher x 25.000 € = 150.000 €
Laufender Unterhalt:
7.500 € AfA pro Jahr
25.000 € Greenkeeping pro Jahr
7.500 € Pacht 5 ha pro Jahr
= 40.000 € Kosten pro Jahr
Einnahmen:
Das Entspricht 20 neuen Mitgliedern zu je 2.000 € pro Jahr
Fazit:
auf kurze/mittelfristige Sicht nicht lohnend, sofern der Kurzplatz nicht zusätzlich zu weiteren Zwecken genutzt wird (eigene Vermarktung/Events/Ausweichmöglichkeit für Mitglieder)!
Bei vorhandenem Kurzplatz:
könnten z.B. passende Kurzplatz-Mitgliedschaften für Einsteiger angeboten werden
Gibt es unterschiedliche Anforderungen in Hinsicht Betreiber vs. Verein?
Anforderungen an was: Betrieb, Service, Preispolitik, Professionalität (Vereinsleben vs. Hospitality Business)?
Empfehlung: Kostenintensives Doppelmodell, das häufig auch Konfliktpotenzial birgt, auflösen und zu einem Einheitsmodell zusammenführen.
Sind reine e.V.-Golfclubs künftig noch wettbewerbsfähig?
Ja, wenn sie an einem Standort mit hohem MPI (Marktpotenzial-Index) liegen, die Investitionen mit hohem EK-Anteil finanziert sind, im laufenden Betrieb Überschüsse (für Ersatz- u. Neu-Investitionen) erwirtschaftet werden und die Clubs eine unverwechselbare Positionierung und ein professionelles Management haben.
Was erwartet uns in der Zukunft hinsichtlich des Klimawandels bzw. der ökologischen Anforderungen?
Golfplatz, Rasen:
Langfristige Sicherung der wasserrechtlichen Entnahmegenehmigung, Effizientere Beregnungsanlagen, Hohe Wasserqualität (Einsatz von Lebewesen), Rasenarten mit größerer Hitze- und Dürre-Toleranz, Gräserarten mit geringerem Nährstoffbedarf, höherer Anteil an mechanischen Pflegemaßnahmen, Reduzierung von Dünger und chemischer Pflege
Gebäude:
Energieeffizienz
Wie hoch sind die Pachten für 18 Löcher-Golfanlagen?
Bei Landpachten und Erbbaurechten ist der Betrag abhängig von der Lage. Im ländlichen Raum ist er eher niedriger und im Umfeld von Ballungsräumen wesentlich höher.
Im DGV-Betriebsvergleich ist die Pachthöhe nach PLZ sehr unterschiedlich: Der Mittelwert in Deutschland (alte Bundesländer) liegt derzeit bei ungefähr 1,5 T€/ha/p.a.
Bei Neu-Abschluss wird der (gestiegene) Bodenwerts verzinst!
Regionales Beispiel: PLZ 31xxx (Hildesheim) im Mittel etwa 900 €/ha/p.a. bei einer Spanne von 600,00 €/ha/p.a. bis etwa 1.500,00 €/ha/p.a.
Wie hoch ist die Anzahl an Fernmitgliedern in Deutschland?
Definition „Fernmitglieder“?
Martin Thater (Prenden, Gut Waldhof, Soltau): ca. 1/3 der organisierten deutschen Golfer sind Fernmitglieder! (www.fernmitgliedschaft-golf.de)
DGV: „regionale Mitglieder“ bis 70 km. Angaben DGV zur Anzahl der organisierten Golfer mit Wohnsitz über 70 km von der Golfanlage?
Wie hoch ist die Anzahl der VcG-Mitglieder?
Wie hoch ist die Anzahl der Mitglieder ohne Platz (St. Pauli, etc.)?
In diese Gruppe zählen zum Beispiel „nicht organisierte Golfer“, „anlagen-ungebundenes Golf“, „aus dem organisierten Golf ausgetretene weiterhin aktive- Spieler“ oder auch „Mitglieder von Theken-Clubs“.
Der Golfclub St. Pauli ist nicht Mitglied im Deutschen Golf Verband e.V., er hat keinen eigenen Golfplatz und kein „festes“ Nutzungsrecht auf einer Golfanlage.
Der Golfclub St. Pauli hat aber über 50 (!) „Partner-Anlagen“, auf denen seine Mitglieder zu Vorzugs-Konditionen Golf spielen können. Diese Mitglieder sind alle organisiert (Mitglieder in einem DGV-Club zur Vorgabenverwaltung)
Die Anzahl dieser Golfer kann nicht mit Gewissheit beziffert werden.
Gibt es einen Zugang zum DGV-Intranet für Golfclubs/Gesellschaften ohne eigenen Golfplatz?
Diese Frage kann nicht mit Gewissheit beantwortet werden.
Wie hoch ist ein kaufmännisch kalkuliertes Greenfee?
Die Herstellungskosten für eine Golfanlage mit 18 Löchern belaufen sich aktuell auf etwa 7,5 Mio. €. Eine 10%ige Amortisation (Zinsen, Abschreibungen & Jahresgewinn) entspricht 750.000 € pro Jahr. Bei angenommenen 25.000 Golfrunden im Jahr sind das 30 € pro Runde.
Der laufende Betrieb einer 18-Löcher-Anlage (Personal, Pachten, Platzpflege, Gebäudeunterhalt, Verwaltung, etc.) kostet etwa 1,5 Mio. € pro Jahr. Das Macht bei 25.000 Runden im Jahr gleich 60,00 € pro Runde.
Das Greenfee sollte bei einer kaufmännischen Kalkulation daher 60 € plus 30 €, also 90 € pro Runde kosten.
Tatsächlich liegt das Greenfee im Mittel aber aufgrund zahlreicher „Sonderangebote“ und Rabattierungen bei weniger als etwa 25,00 € pro Runde. Das Greenfee ist auf deutschen Golfanlagen somit ein Zuschussgeschäft. Die Umsatzerlöse aus Greenfee-Einnahmen machen auf deutschen Golfanlagen im Durchschnitt derzeit nur weniger als 10% der Gesamt-Einnahmen aus!
Wie schaffen wir es, Golf mehr in Richtung Breitensport auszurichten und die Altersstruktur zu verjüngen?
Indem Golfanlagen Angebote machen, die auf die jüngeren Altersgruppen zugeschnitten sind: Innovativ, flexibel, wenig zeitaufwendig, nicht „steif“ und mit Spaß & Action.
Dafür muss man aber die Bedürfnisse und Präferenzen dieser Zielgruppen kennen. Und wissen, wie man sie auf seiner Golfanlage (!) mit neuen Angeboten befriedigen kann. Es reicht nicht, für jüngere Altersgruppen finanzielle „Sonderangebote“ bereitzuhalten!
Muss Golf überhaupt zu einer „Breitensportart“ ausgebaut werden?
Es wird immer behauptet, dass der Golfsport durch mangelnde TV-Präsenz nicht in die Breite der Gesellschaft transportiert wird. Betrachtet man die Übertragungszeiten von Biathlon, Ski-Springen und/oder der Formel 1 wird deutlich, dass TV-Präsenz allein nicht der Schlüssel zum Breitensport ist.
Deshalb könnte es Sinnvoll sein, Golf weiterhin als „exklusive“ Sportart zu präsentieren, bei der man sich in der außerordentlich Gesundheitsfördernd und Naturnah ist.
Wie kann man für die Reduzierung von Schnäppchen-Greenfees hin zur Wertschätzung von Pflege-/Instandhaltungskosten eines Golfplatzes und somit für adäquate Greenfee-Preise sensibilisieren?
Durch „Vor-Rechnen“ der gesamten Kosten des Betriebs eines Golfplatzes (= Transparenz). Man weist darauf hin, dass „Mitglieder“ die niedrigen Greenfee-Preise durch ihre Mitgliedsbeiträge subventionieren.
Golfanlagen sind frei darin, an Rabattierungen (2 for 1, Gutscheine, Golf-Vorteilskarten., Leisure Breaks, etc.) nicht teilzunehmen und ihre eigenen kaufmännisch kalkulierten Greenfee-Tarife aufzurufen. Wirtschaftliche „starke“ Golfanlagen tun das.
Wie beobachten Sie die Veränderung der Mitgliedschaftsformen/Angebote hin zu reinen Greenfee-Spieler-Angeboten („öffentliche“ Plätze)?
Es gibt eine klar erkennbare Tendenz weg von den „Vollmitgliedschaften“ hin zu „nutzungsabhängigen Spielrechten“, also zum Beispiel Wochentags-, 9-Löcher-, Kurzplatz-, etc.
Die Folge: Der durchschnittliche Jahresbeitrag sinkt! Die Kosten des Betriebs der Golfanlagen steigen hingegen. Die wenigsten deutschen Golfanlagen haben ein „Rezept“ dafür gefunden, wie sie mit dieser „Schwere“ zwischen sinkenden Mitgliedseinnahmen und steigenden Kosten umgehen.
Die Selbstdarstellung als „eine der schönsten Golfanlagen der Region“ ist kein nachhaltiges Geschäftsmodell!
Brauchen wir in Deutschland noch DGV-Ausweise?
Den Ausweis als solchen nicht! Jedes Golfclub-Sekretariat kann die Identität von Gastspielern ganz einfach anhand des DGV-Intranets checken.
Wieviel Potenzial bietet der deutsche Markt noch für die Gewinnung weiterer Golfspieler?
Der deutsche Golfmarkt ist weitestgehend gesättigt. Die Kapazitäten der deutschen Golfplätze (spielbare Runden) sind zu nur weniger als 60% ausgelastet. Die Nachfrage nach Golf ist stark abhängig von der regionalen Kaufkraft.
Im Landkreis Starnberg (höchster Kaufkraft-Index in Deutschland = 144%) spielen zum Beispiel 4,0 % der Bevölkerung Golf. Im Landkreis Görlitz (Kaufkraft-Index = 78,7) sind es „nur“ 0,4%.
Es wäre eine Illusion, zu glauben, dass es gelingen könnte, in Regionen mit unterdurchschnittlicher Kaufkraft eine hohe Nachfrage nach Golf zu generieren. Genauso ist es eine Illusion zu glauben, in Deutschland könnten in Zukunft, so wie etwa in Schweden, knapp 5 % der Bevölkerung Golfer werden/sein.
Warum treten jedes Jahr etwa 50.000 Golfer aus dem organsierten Golfsport aus?
Jenseits von Alter und Krankheit aus zwei Gründen: 1. Sie erzielen nicht die erwarteten sportlichen Erfolge (sie „treffen den Ball nicht“). Und vor allem 2. Sie fühlen sich auf der Golfanlagen allein gelassen! Man hat sich auf der Golfanlage schlichtweg nicht um sie gekümmert. Customer Relations Management = Kundenbindung (!) ist auf vielen Golfanlagen ein Fremdwort.
Wie kommt es, dass viele deutsche Golfanlagen, obwohl es ihnen den negativen Jahresabschlüssen zufolge wirtschaftlich nicht allzu gut geht, in Umfragen bekunden, dass sie mit ihrer Lage „zufrieden“ seien?
Unterschieden Sie bitte nach der tatsächlichen Lage, der gefühlten Lage und der behaupteten Lage. Wer gibt schon gerne zu, dass es ihm schlecht geht? Manche Golfanlage sind angesichts schlechter Ergebnisse auch schon „zufrieden“, wenn es nicht noch schlechter wird.
Tabelle 9 auf Seite 24 des Berichts
Der Autor bittet um Entschuldigung für die durcheinander gekommenen Zahlen in der Tabelle Nr. 9 auf Seite 24 des Berichts, die richtigen Werte können der folgenden Tabelle entnommen werden.
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