Microdrain

SYSTEM SOMMERFELD – RENOVATION TEIL 2

Entwässerung der Grüns

Micro Drain – eine Eigenentwicklung aus dem Hause Sommerfeld

 

Der Golfplatzbau orientiert sich an den Richtlinien der United States Golf Association (USGA) oder den Vorgaben der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. Dort, wo das nicht der Fall ist, kann es immer wieder zu massiven Problemen kommen. Eines davon wird insbesondere nach Regenschauern überdeutlich und erschwert die Nutzung einer Anlage erheblich: die starke Durchnässung der Grüns. Lässt sich das Oberflächenwasser nicht wie gewünscht abführen, sind die Folgen weitreichend. Die Grüns weichen auf und werden empfänglich für Krankheiten. Staunässe sorgt etwa für Wurzelfäule, Schneeschimmel- oder Schwarzalgenbefall.

Was ist zu tun? Eine Möglichkeit besteht darin, in Mitleidenschaft gezogene Grüns komplett neu und entsprechend der USGA- oder FLL-Normen aufzubauen. Das ist in der Regel allerdings mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden, kostspielig und lässt eine erneute Nutzung erst nach bis zu sechs Monaten zu. Abhilfe schafft eine von der Sommerfeld AG entwickelte und deutlich günstigere Alternative: Micro Drain.

Das Verfahren ist Teil des „Systems Sommerfeld“, das den Golfanlagen-Verantwortlichen hilft, die Platzqualität kontinuierlich zu sichern beziehungsweise sogar noch zu steigern. Durch den Einsatz von Micro Drain wird sichergestellt, dass Oberflächen- und Sickerwasser rasch abgeleitet wird. Angesichts der infolge des Klimawandels stetig zunehmenden Starkregenfälle ist das besonders wichtig für den Erhalt einer Anlage. Die Maßnahme hilft vor allem Anlagen älterer Bauweise, die mit Entwässerungsproblemen zu kämpfen haben, spielbar zu bleiben, und gilt als äußerst effizient.

Und so funktioniert die Sache: In einem ersten Schritt lockern Tiefenmeißel die Oberfläche des Grüns bis zu einer Tiefe von etwa 35 Zentimetern auf. In den dabei entstehenden Schlitzen wird in regelmäßigen Abständen ein sogenanntes Drain-Band aus einem nicht verrottenden Kunststoffgewebe verlegt. Die Schlitze werden mit getrocknetem Quarzsand aufgefüllt. Dank dieser Eigenentwicklung wird das überschüssige Wasser in eine Fangdrainage abgeleitet. Von dort aus nimmt es seinen Weg in Randbereiche des Platzes, wo es keinen weiteren Schaden anrichten kann. „Und das Beste: Nach rund zwei Wochen ist das Grün wieder bespielbar“, sagt Florian Clute, Fachbereichsleiter Golfplatzbau und Renovation bei der Sommerfeld AG.

Die ersten Ideen zu Micro Drain stammen bereits aus dem Jahr 2000. Das Verfahren wurde seitdem fortwährend weiterentwickelt und kommt nach Angaben Clutes inzwischen mehrmals im Jahr zum Einsatz. Die Resonanz der Platzverantwortlichen fällt dabei durchweg positiv aus. So stellte etwa ein Clubpräsident fest: „Man kann nun wirklich einen Eimer unter den Drainageausgang stellen und sehen, wie erfolgreich die Maßnahme funktioniert.“ Anerkennend fügte er hinzu: „Beeinträchtigungen des Spielbetriebs gehören nunmehr an diesen Stellen der Vergangenheit an.“ Von dem im Voralpenland gelegenen Golfclub St. Eurach hieß es, das per Micro Drain behandelte Grün sei inzwischen „das Beste der gesamten Anlage“.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Rechnung geht auf. Micro Drain bietet drei wesentliche Vorteile bei der Behebung von Entwässerungsproblemen. Das Verfahren ist kostengünstiger als ein Neuaufbau des Grüns. Dieses kann nach relativ kurzer Zeit wieder bespielt werden und weist nach der Behandlung die gleichen Eigenschaften wie zuvor auf.