Microdrain © Sommerfeld AG

Titelthema

Die Evolution des MicroDrains

Rechtzeitig vollendet: Das Winter-Werk von Lutz Ostendorf und Werner Wegmann

Wer im vergangenen Winter in der Werkstatt der Sommerfeld AG vorbeigeschaut hat, traf dort stets zwei hart arbeitende Männer: Lutz Ostendorf und Werner Wegmann. Sie schweißten, sie flexten, sie bohrten, sie lackierten. Selten hörte man sie fluchen, weil etwas nicht wie erhofft funktionierte, deutlich häufiger gab es ein High-Five, weil sie ihrem Ziel wieder ein Stückchen nähergekommen waren. Und tatsächlich erreichten sie dieses Ziel pünktlich zum Start der neuen Saison: Sie vollendeten … die Evolution des MicroDrains!

Pflegekunden der Sommerfeld AG ist das MicroDrain sicher ein Begriff. Das eigenentwickelte Gerät kommt zum Einsatz, wenn es keine Drainage und kein Entwässerungskonzept gibt, der Boden auf den Grüns verdichtet und die Oberflächenentwässerung schlecht ist. Da das auf Golfplätzen leider nicht selten der Fall ist, war das MicroDrain in der ganzen Republik quasi im Dauereinsatz.

„Und das vollkommen zu Recht“, sagt Dipl.-Ing. Oliver Last, bei Sommerfeld zuständig für Sportstättenbau und Renovation. „Das MicroDrain-Verfahren bewirkt, dass Oberflächen- und Sickerwasser rasch abzieht.“ Spezial-Meißel lockern den Boden auf ca. 35 cm Tiefe auf. In diese Drain-Schlitze werden in regelmäßigen Abständen von 55 cm Drainbänder eingezogen, der Rest mit kornabgestuftem Quarzsand gefüllt. „Diese Konstruktion leitet das Wasser mit einem immens hohen Wirkungsgrad in eine Fangdrainage ab, die es wiederum in die Randbereiche führt“, so Last.

So zuverlässig wie das Verfahren funktionierte auch das Gerät über eine lange Zeit. Aber wie das so ist: Auch die beste Maschine macht irgendwann schlapp und muss ersetzt werden. „Als klar war, dass da eh ordentlich Arbeit auf die Jungs in der Werkstatt zukommt, haben wir uns direkt für die große Lösung entschieden“, sagt Oliver Last. „Nicht einfach Nachbau – sondern Weiterentwicklung!“ Mit diesem Auftrag zogen sich Lutz Ostendorf und Werner Wegmann mit Stahlrohren, Werkzeugen, viel Know-how sowie einem Bauplan in die Werkstatt zurück und machten sich an ihr eingangs beschriebenes Winter-Werk.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: „Die Evolution zeigt sich unter anderem darin, dass der Neigungswinkel der speziellen Meißel optimiert wurde, wodurch das Zwischengefüge des Bodens noch besser aufgelockert wird“, erläutert Oliver Last. „Ein wichtiger Schritt zu noch höherer Qualität.“ Dazu ist das neue MicroDrain robuster als das alte – und somit mehr als bereit für denselben Dauereinsatz wie der Vorgänger. Auch ihren Premieren-Einsatz hat die Maschine bereits gefeiert: Auf den Grüns der Bahnen 2 und 12 des GC Bonn-Godesberg soll sie für trockenere und treuere Grüns sorgen (siehe Interview).

Lutz Ostendorf und Werner Wegmann waren bei der Premiere nicht zugegen, um zu schauen, ob alles funktioniert. Sie haben erstens vollstes Vertrauen in das weiterentwickelte MicroDrain und zweitens gerade wenig Zeit. Denn die Saison hat begonnen, die Arbeit in der Werkstatt und im Golfplatzbau ruft – und so sieht man die beiden schon wieder fleißig schweißen, flexen und bohren.

Die Vorteile auf einen Blick

  1. Das MicroDrain-Verfahren ist günstiger als ein kompletter Grün-Neubau.
  2. Die Grasnarbe bleibt weitgehend intakt, das Grün kann bereits kurz nach der Maßnahme wieder bespielt werden.
  3. Ein renoviertes Grün weist – im Gegensatz zu einem neuen, bei dem sich das Rollverhalten von den anderen Löchern des Platzes unterscheiden kann – die gleichen Balleigenschaften wie zuvor auf.

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