Beregnung

BEREGNUNG

Wasser marsch!

Wasserversorgung mit einem Speicherteich

Keine Frage: Der fortschreitende Klimawandel macht auch vor den schönsten Golfplätzen nicht halt. Heiße Sommer trocknen die Anlagen mehr und mehr aus. Die wenig schönen Folgen sieht man bereits heute. „Dieses Thema wird uns durch die kommende Zeit begleiten“, gibt sich Florian Clute keinen Illusionen hin. Doch der Bereichsleiter Golfplatzbau bei der Sommerfeld AG hat auch eine Lösung parat. Er setzt auf ein gut durchdachtes Wassermanagement, dessen Bedeutung weiter zunimmt.

In den Ländern Mitteleuropas liegt der Verbrauch für einen 18-Loch-Kurs durchschnittlich bei rund 35 Millionen Litern – jedenfalls in normalen Jahren. Allerdings mussten die Plätze während der sommerlichen Hitzeperioden der jüngeren Vergangenheit häufig täglich gewässert werden. Clute: „Das ließ die Zahlen natürlich nochmals in die Höhe schnellen.“

Wichtigster Bestandteil des Wassermanagement ist das Speicherkonzept. Weil sich nicht überall Brunnen bohren lassen, geht es vor allem um die ins Gelände integrierten Teiche. In ihnen wird das Oberflächenwasser beispielsweise vom Parkplatz und von den Dächern der Gebäude gesammelt, das anschließend über die Beregnungsanlage für weiterhin saftiges Grün auf dem Platz sorgt. Das Verfahren ist einerseits effizient und andererseits sowohl kosten-, als auch ressourcenschonend. Nicht zu vergessen: Es garantiert dem Platzbetreiber darüber hinaus eine gewisse Unabhängigkeit.

Experte Florian Clute macht indes deutlich, dass Teich nicht gleich Teich ist. „Idealerweise weist er genügend Kapazität auch für Starkregenfälle sowie eine gewisse Tiefe auf, damit das Wasser nicht zu warm ist.“ Und er sollte unbedingt mit einer ausreichend dicken Folie abgedichtet sein. „Sonst versickert das wertvolle Nass einfach so im Boden.“ Etwa alle zehn Jahre kommt zudem eine professionelle Reinigung auf die Tagesordnung.

Steht daneben sogar eine gründliche Sanierung an, sind Clute und sein Team ebenfalls die richtigen Ansprechpartner. So wie unlängst auf der Anlage des Golf-Clubs Schloss Braunfels im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis. Knapp 23.000 Kubikmeter fasst der große Speicherteich, der während der Corona-Zeit nach rund 25 Jahren erstmals saniert wurde. Die Arbeiten dauerten bis ins Frühjahr 2021. Dann hieß es schließlich „Wasser marsch!“ und die Befüllung des Beckens konnte beginnen.